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Ich bin Herr meiner selbst
Ich bin Frau meiner selbst


Therapiekonzept

Am Anfang einer Therapie stehen meist ein paar Fragen:
Was moechte ich durch eine Therapie erreichen?
Was soll sich in meinem Leben ändern?
Wie kann mir Therapie dabei helfen?

Leiderfahrung in vielfätiger Form führt meist dazu, dass der Gedanke an eine Psychotherapie aufkommt. Dieses Leid entsteht vor allem dadurch, dass wir uns nicht als Herr über unsere Gefühle, Gedanken, Impulse und Stimmungen und manchmal auch nicht als Herr über unseren Körper erleben
Vielmehr empfinden wir unseren Alltag so, dass uns unsere Gefühle, Gedanken usw.
kontrollieren und unser Leben bestimmen. Hierzu ein paar Beispiele: wenn wir uns
über jemand ärgern, kann der Gedanke an das den Ärger auslösende Ereignis unser
gesamtes Sein bestimmen, die Wut auf die Person die eigene Wahrnehmung und
das weitere Erleben im Sinne der Wut beeinflussen und kontrollieren.
Entsprechend kann man dieses Modell auch auf die eigenen Stimmungen übertragen,
die eine Situation im Sinne der Stimmung erscheinen lassen und nicht die
Realität widerspiegeln. Auch Gedankenkreisen kann man in diesem Zusammenhang
verstehen; die Kontrolle habe nicht ich, sondern ich fühle mich von meinen
Gedanken gesteuert.
Dieses Modell lässt sich auf viele Alltagssituationen übertragen, sicherlich
nicht immer in der oben beschriebenen Konsequenz, doch in Ansätzen finden wir
diese Muster ständig. Leid erzeugend  sind sie deshalb, weil sie uns daran
hindern, unser Leben nach unseren Möglichkeiten und den damit verbundenen
Freiheiten zu gestalten.

Die Therapie bietet einen Raum, sich das eigene Erleben, den Umgang mit den
Gefühlen, Stimmungen usw. wertfrei anzuschauen und immer wieder zu überprüfen,
wie frei ich Gestalten und Entscheiden kann. Dies klingt zunächst sehr einfach,
ist es in letzter Konsequenz auch, der Weg dorthin, Herr über sich selbst zu
werden, ist häufig allerdings sehr langwierig und schwierig. Die Muster, die
dazu geführt haben, dass wir von unseren Gefühlen bestimmt werden, sind meist
sehr kompliziert und tiefliegend.
Diese Muster gilt es zu entdecken und zu durchdringen. Dies geschieht sowohl auf
der Alltagsebene, indem in der Therapie Situationen des täglichen Lebens aus
verschiedenen Perspektiven betrachtet werden und sich dadurch ein immer
stärkeres Bewusstsein für das eigene Erleben und Handeln entwickeln kann. Hier
sind verschiedene Methoden der systemischen Therapie, des Systemstellens und der
Gestalttherapie hilfreiche Mittel, um neue Erfahrungen zu machen.
Zum anderen geht es auch darum sich die Geschichte der oben geschriebenen Muster
zu betrachten, Geschichten, die eigene Biografie betreffend, noch einmal zu
anzuschauen und neu zu erleben und möglichst zu einem Abschluss zu bringen, da
das Anhaften an alten Geschichten ein wesentlicher Faktor ist, dass wir uns nicht
als Herr unserer selbst erleben. Die Zeit zwischen den einzelnen Sitzungen solte dazu genutzt werden, die in der Therapie erarbeiteten Erfahrungen im Alltag auszuprobieren und zu verteifen.

Meine therapeutischen Grundhaltungen sind auch durch meine Beschäftigung mit der
buddhistischen  Psychologie und Philosophie geprägt, die mir in den letzten
Jahren auf dem Dharmaweg, dem Studium der buddhistischen Lehre, immer wichtiger
für  meine therapeutische Arbeit wie auch für mein Menschenbild wurden.

 

 

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